Wertbestimmende Faktoren
Der Wert eines Emailschildes ist abhängig von der Herstellungstechnik, dem Motiv, dem Alter, dem Erhaltungszustand und nicht zuletzt dem Produkt, welches beworben wird. Besonders beliebt und daher wertstabil sind Emailschilder noch heute bekannter Marken wie Persil, Milka, Suchard, Maggi und Dr. Oetker. Ein Emailschild in einwandfreiem Erhaltungszustand kann für mehrere tausend Euro gehandelt werden. Ist der Zustand dagegen schlecht, ist ein solches Schild, auch wenn es eine bekannte Marke bewirbt, meist weniger als hundert Euro wert. Wenige begehrte Schilder, die bei den großen Auktionshäusern Europas mittlerweile schon wie Kunstgegenstände verauktioniert werden, haben in einzelnen Fällen erst jenseits der 100.000 Mark einen Zuschlag erhalten.
Siegeszug der Emailschilder
Nicht nur die Lebensmittel und Reinigungsmittel-Produzenten ließen ihre Werbung in der Vergangenheit auf Emailletafeln bannen; auch große Zigarettenfirmen, Brauereien, Automobilhersteller und viele mehr nutzten diese effektive Art der Werbung. In der Gegenwart gibt es eine Vielzahl von Sammlern und Liebhabern dieser seit etwa dem 19. Jahrhundert gefertigten Werbeschildern, welche damals zu einem großen Teil in Handarbeit gefertigt wurden und diesen Werbeschildern somit eine nostalgische Wirkung verliehen haben.
Das beliebteste Schild: Die „Weiße Dame“ von Persil
Eine Ikone unter den Emailleschildern dieser Zeit ist sicher die "Weiße Dame" von Persil, deren Entwurf von Kurt Heiligenstaedt auf das Jahr 1922 zurückdatiert. Hier findet die Verschmelzung von Eigenschaften wie strahlender Weiße und Frische mit dem Waschmittel in perfekter Weise statt. Kein Wunder also, wenn gerade dieses Emailleschild als das populärste unter den Schilder-Liebhabern gilt. Dieses sehr seltene Schild ist Sammlern bis zu 7.500 Euro wert.
Pionierleistung: „Stollwerck Chocolade & Cacao“
Der Unternehmer Ludwig Stollwerck erbrachte auch auf dem Gebiet der Emailschilder Pionierleistungen. 1893 hat er erstmals in Deutschland das Emailschild für Reklamezwecke eingesetzt. Die Möglichkeit, ein „witterungsbeständiges Dauerplakat“ für die Außenwerbung zu schaffen, hatte ihn fasziniert. Die ersten „Reklameplakate im Zuckerguß-Verfahren“ ließ er bei Schulze & Wehrmann in Elberfeld produzieren, dem ersten industriellen Emaillierwerk für Reklameschilder in Deutschland. Schon bald wurden die Emailleschilder zu einem herausragenden Markenzeichen von Stollwerck; das 1895 gefertigte Schild „Stollwerck Chocolade & Cacao“ ist heute ein gesuchtes Sammelobjekt.
Populär: „PEZ Peppermint“-Schild
Ein weiteres beliebtes und begehrtes Stück Blech ist das Schild der Firma PEZ aus den 50er Jahren, mit seiner Reklame Dame, welche die kleine Leckerei auf dem „PEZ Peppermint“ Schild freundlich anpreist. Neben diesen sehr bekannten Motiven und Firmen gibt es noch zahlreiche andere Werbeschilder, welche einen festen Platz im Herzen der Sammler haben und ganz oben auf den Wunschlisten der eigenen Sammlung stehen.
Die berühmte WECK-Erdbeere
In den 1920er Jahren wurde das seltene Emailschild der berühmten WECK-Erdbeere entworfen, für welches Sammler bis zu 3.500 Euro auszugeben bereit sind. Georg van Eyck schuf nach 1902 das noch heute bekannte, sehr frühe deutsche Markenzeichen, die Erdbeere mit dem eingeschriebenen Wort „WECK“ für Einmachgläser von J. Weck.
Sarotti: Kakao – Schokolade – Pralinen
Sehr selten und in gutem Zustand kaum zu finden ist das „Sarotti Kakao – Schokolade – Pralinen“-Schild. Es wurde um 1920 in Berlin gefertigt. Sarotti ist eine traditionsreiche deutsche Schokoladenmarke, die seit 1998 im Besitz der Stollwerck GmbH in Köln ist, welche 2002 von der Barry Callebaut GmbH übernommen und 2011 an die belgische Unternehmensgruppe Baronie verkauft wurde.